Das Geschäftshaus und Kontorhaus in der Sögestrasse 62-64 ist ein markanter Vertreter eines frei historischen – oft barockisierenden sowie monumentalen Stils des frühen 20. Jh. das abstrahierte und historische Architekturformen mit moderner Konstruktionsweise verbindet.
Ein repräsentatives Geschäfts- und Kontorhaus
Der Unternehmer Siegfried Meyer, Inh. des Konfektionsgeschäftes „Seidenhaus Koopmann“, ließ 1910/11 von dem Bremer Architektenbüro Behrens und Neumark an der Ecke Sögestraße/Knochenhauerstraße ein repräsentatives sechsstöckiges Geschäfts- und Kontorhaus errichten, das sich über sechs schmale Altstadtparzellen erstreckte. Das zwischen 1907 und 1935 bestehende Büro Behrens und Neumark war auf Geschäfts- und Bürobauten spezialisiert und hat auf diesem Gebiet in der Bremer Innenstadt hervorragende Leistungen vollbracht.
Der Bau gewinnt durch die leichte Krümmung eine starke Dynamik und eine Spannung, die durch die statische sowie blockartige Schwere der beiden dreiachsigen Eckrisalite betont und zugleich aufgefangen wird. Die Fassade ist gekennzeichnet durch eine dekorative Vielfalt der Fenster, deren Anordnung die Raumhöhe und den Grundriss des Inneren kaschiert. Ursprünglich waren die beiden unteren Geschosse hauptsächlich von zwei großen Schau- und Verkaufsräumen der Firma Seidenhaus Koopmann eingenommen. Die oberen Geschosse enthielten vermietete Kontorräume und sog. „Ateliers“.
Ein Bremer Kulturdenkmal
Das Innere erfuhr durch eine Reihe von Besitzer – und Nutzungswechsel diverse Veränderungen. Jedoch zeigt die Fassade bis auf das modernisierte Ladengeschoß noch weitgehend das originale, bauzeitliche Erscheinungsbild. Als insgesamt relativ gut erhaltenes, baukünstlerisch- und zeittypisches sowie repräsentatives Geschäftshaus, ist das Gebäude des Büros Behrens und Neumark eine besondere baugeschichtliche Arbeit. Es ist daher ein Kulturdenkmal aus baukünstlerischen und architekturgeschichtlichen Gründen, dessen Erhaltung daher besonders im öffentlichen Interesse liegt.